REVISITING Marlen Haushofer (1920-1970): Der Literatur-Podcast Auf Buchfühlung widmet eine Folge der Schriftstellerin Marlen Haushofer. Zu Gast im Podcast ist für diese Folge Daniela Strigl, Haushofers Biografin. Sie hat im vergangenen Jahr ein Manifest initiiert, um darauf aufmerksam zu machen, dass es keine Werkausgabe der Schriftstellerin gibt, was den Zugang zu einigen ihrer Romane, Erzählungen und Kinderbücher erheblich erschwert.
Die Unterzeichneten fordern, dass das Werk von Marlen Haushofer (1920-1970) jene Würdigung und Pflege erfährt, die ihrem literarischen Rang entspricht.
Zu Marlen Haushofers 100. Geburtstag in diesem Jahr haben ihre Verlage in Deutschland und Österreich keine einzige Veranstaltung organisiert und keine Ausgabe herausgebracht. Die geplante Sonderedition ihres in pandemischen Zeiten höchst aktuellen Klassikers und Longsellers „Die Wand“ (Ullstein) wurde nicht realisiert, ein weiterer ihrer insgesamt fünf Romane („Eine Handvoll Leben“, Zsolnay) ist überhaupt seit längerem vergriffen. Von einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen der Nachkriegszeit existiert nach wie vor keine auf wissenschaftlicher Grundlage erstellte Werkausgabe – das Linzer Adalbert-Stifter-Institut hätte Planung und Finanzierung der Redaktion übernommen, doch Ullstein reagierte mit umfassendem Desinteresse. Haushofers Biographie ist seit diesem Jahr ebenfalls vergriffen, eine Neuauflage nicht geplant.
(Auszug aus dem Manifest)
Einige der Erstunterzeichnerinnen kommen auch im Podcast zu Wort. Das Steyrer Manifest gibt es im Ganzen hier nachzulesen.
Abbildung: Daniela Strigl: »Wahrscheinlich bin ich verrückt…«. Marlen Haushofer – Die Biographie.
